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Klimaschutz

Wald und Klimakrise: Waldsterben 4.0

15.12.2020, 19:00 Uhr
Online-Veranstaltung

Den Wäldern geht es immer schlechter in den letzten Jahrzehnten, jeder fünfte Baum in Deutschland ist geschädigt: Trockenheit, industrielle Forstwirtschaft, Stickstoffeinträge, mangelhafter Waldumbau; deutliches Verfehlen der zugesagten Waldflächenanteile durch Naturparks und der Wald-Erhaltungsziele. Deutschlands aktiver Beitrag zur Reduzierung der Erdüberhitzung mittels Wald: Gering.

Über die Problematik des Waldsterbens als Folge des Klimawandels und des menschlichen Eingriffs in das sensible Ökosystems spricht am 15. Dezember 2020 Prof. Dr.  Hubert Weiger, Ehrenvorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND e.V.) in einem Online-Vortrag.

Die Europäische Gemeinschaft wollte Mitte 2020 ihre Waldstrategie überarbeiten; hat aber zum Überspringen des Interessens-Spagats noch nicht mal angesetzt, zwischen Wald-Nutzung für Baumaterial und Erneuerbare Energien (auch mit Raubbau in polnischen Urwäldern) und Wald als wesentlichem Klima-Baustein zur Zielerreichung „Klimaneutralität 2050“. Tropenholzabbau für Ölpalmen, Kaffee, Soja für europäisch Konsumprodukte – Nutzung von 20% der weltweiten Waldflächen für 7% der Weltbevölkerung? Kein ernstes europäisches (Klima-) Thema.
Und weltweit? Bis 40% des Holzeinschlags sind illegal. Wegen Waldrodung für Nutzpflanzenanbau wie in Amazonien oder „natürlich“ durch Erderhitzung und Trockenheit wie auf der südöstlichen Seite des Globus – auch menschengemacht: Riesige Brandwunden durch 45.000 Brände in Südamerika 2019, Waldbrände ein Australien und Sibirien in bislang unvorstellbaren Größenordnungen. Die Wissenschaft sagt, dass die Wälder die durch Brände freigesetzten Mengen an CO2 nicht mehr absorbieren kann.

Doch Hilfe naht (?): Auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos im Januar 2020 wurde das US-Programm „1 Billion Bäume“ vorgestellt. Was erwartungsgemäß zur heftigen Diskussion führt, ob großflächige (und wirtschaftsdominierte) Aufforstung eine Möglichkeit ist, durch CO2-Senkung mittels Wald die Erderhitzung zu mildern, wo überhaupt neue Bäume auf riesigen (ungenutzten?) Flächen gepflanzt werden könnten, was das bringt als „Wunderwaffe“ gegenüber nicht-reduzierte CO2-Emissionen bei Industrie und Verkehr….

Über den Referenten

Prof. Dr. Hubert Weiger ist studierter Forstwirt mit Forstwirtschaftlichem Staatsexamen (TU München, ETH Zürich). Seit 1973 im „BUND Naturschutz Bayern e.V.“, Landesbeauftragter, seit 2018 Ehrenvorsitzender. 1975 Gründungsmitglied des „Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.“ (BUND), ab 2017 Vorsitzender, seit 2019 Ehrenvorsitzender. Autor von über 600 Veröffentlichungen, Träger vielfältigster Preise und Auszeichnungen, Mitglied in vielen ökologischen und gesellschaftspolitischen Verbänden und Vereinigungen. U.a. Mitglied des wissenschaftlichen Beirats für Waldpolitik beim BMELV und des Rates für Nachhaltige Entwicklung.

Anmeldung

Eine Anmeldung zur Online-Veranstaltung erforderlich bis zum 13. Dezember 2020 und kann unter diesem Link erfolgen.

Weitere Infos zur Veranstaltung gibt es hier

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