Kommentar zum Klimapaket der Bundesregierung

Dass es Beschlüsse braucht, die zu einschneidenden Veränderungen führen, ist klar. Kanzlerin Merkel forderte vor wenigen Monaten noch deutlich mehr Anstrengungen beim Klimaschutz. Die Spannung auf den „Masterplan“ – falls sie denn jemals da war – ist schnell wieder verpufft.

Das klimapolitische „Reformpaket“, das diesen Namen bei weitem nicht verdient, setzt nicht nur an den falschen Stellen an, sondern wird so die Klimaziele definitiv nicht erreichen. Die Zeit ist knapp und wird mit solchen „Handlungen“ – die wahrlich keine sind – noch knapper. Die Emissionskurve muss steil abfallen. Alles was wir jetzt versäumen, muss in Zukunft an anderen Stellen noch gravierender eingespart werden. Das Paket – wir sagen mal lieber „Päckchen“ – kommt laut GroKo sogar ohne konkrete Zahlen aus, obwohl das anfangs noch eine notwendige Bedingung war.

Die Schulstreiks und Proteste werden also weitergehen müssen. Der globale Klimastreik – in München am Königsplatz – hat schon gut vorgelegt. 1,4 Millionen waren deutschlandweit auf den Straßen. Dennoch: Offensichtlich hat auch das nicht gereicht. Wir müssen alle lauter werden und der Regierung aus allen Bereichen der Zivilgesellschaft entgegen treten. Über 380 Organisationen und Unternehmen haben sich dem Bündnis „München muss handeln“ angeschlossen und fordern die Stadträt*innen Münchens auf, sich jetzt und konkret für eine echte Klimawende in unserer Stadt einzusetzen. Der extra gegründete (Klima-)Krisenstab arbeitet an der Bündelung und Koordination aller Aktivitäten der Bündnispartner*innen und wird in den kommenden Wochen und Monaten in der Öffentlichkeit arbeiten. Von Ende November bis Ende Dezember zum Beispiel auf dem Tollwood. Informieren könnt Ihr Euch unter: krisenstab@muenchen-muss-handeln.de

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Was kann ich in meinem Alltag für’s Klima tun?

Eigentlich ist es ganz einfach: Weniger Auto fahren, seltener Fleisch essen, Strom sparen, bewusster einkaufen, Müll vermeiden. Darüber hinaus kann jeder einzelne von uns auch sein Geld dem kapitalistischen Finanzmarkt entziehen und zu einer genossenschaftlichen Bank mit Nachhaltigkeitskonzept wechseln. Ein paar wenige aber gute Beispiele: GLS-Bank, Triodos Bank, Ethikbank oder die Sparda Bank München eG.

Auch beim Licht anknipsen in den eigenen vier Wänden entscheidet sich vieles: Sauberer Ökostrom ist im Vergleich zum Grundversorger meistens nicht viel teurer. Wichtig im Anbieter-Dschungel ist aber, dass man sich für einen Versorger entscheidet, der unabhängig der großen Kohle- und Atomkonzerne ist. Vattenfall, E.on, RWE & Co. produzieren fast 80% des Stroms in Deutschland. Speziell für den Vertrieb ihres „Ökostroms“ haben sie Tochterunternehmen gegründet, die gar nicht so „grün“ sind, wie man zunächst annimmt. Deshalb: Es lohnt sich auch hier ein Blick hinter die Kulissen, bzw. auf den Strommix. Diesen findet man auf der Homepage des jeweiligen Anbieters. Uneingeschränkt empfehlen können wir neben Green City POWER – damit fahren übrigens auch die emmy Roller – weitere Anbieter, die dafür sorgen, dass die Energiewende in Deutschland an Fahrt aufnimmt (trotz aller politischer Rahmenbedingungen die sie ausbremsen): Polarstern (sogar Nachbar des Green City Büros), Naturstrom, Greenpeace Energy, die Bürgerwerke, Lichtblick SE aus Hamburg oder die Elektrizitätswerke Schönau (EWS) aus dem Schwarzwald – um die größten zu nennen.

Die Energiewende ist aber nicht nur eine Strom- sondern auch eine Wärmewende. Als Mieter*in haben wir bei der Wahl des Heizsystems meistens keinen großen Einfluss. Genauso wie auf die Dämmung. Trotzdem kann man ein bisschen sparen, indem man so wenig Wärme wie möglich entweichen lässt. Rollläden schließen, Stoßlüften statt kippen, Heizkörper entlüften, Fenster abdichten und ab und zu einen etwas dickeren Wollpulli und Oma’s Stricksocken tragen.

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