Mobilität 2. Juni 2022

Ein Radentscheid für Bayern

Bereits 2019 haben wir den Radentscheid München initiiert und mittlerweile hat sich daraus ergeben, dass Bayernweit die gesamte Radinfrastruktur verbessert werden soll. Umfragen und die über 240.000 Unterschriften, die die Radentscheidbewegung für eine bessere und sichere Radinfrastruktur in 11 bayerischen Städten gesammelt haben zeigen, dass sich die Menschen in Bayern vorteilhaftere Bedingungen für das Radfahren wünschen. Deshalb ist zum Weltfahrradtag am 03. Juni 2022 ein neues Volksbegehren für die Radverkehrsförderung angekündigt. Ein Bündnis aus Verbänden und Parteien fordert bessere und sichere Radinfrasturktur und startet ab dem 16. Juni 2022 mit der Unterschriftensammlung. Durch ein Radgesetz sollen die Staatsregierungen und Kommunen dazu verpflichtet werden, Radwege auszubauen und umweltfreundliche Mobilität umzusetzen. Schon seit 2017 besteht das Ziel den Radverkehrsanteil bis 2025 von 10 auf 20 Prozent zu heben, heutiger Stand sind allerdings erst elf Prozent.

Deshalb sieht das Bündnis die folgenden konkreten Ziele für den Radverkehr:

  • Der Radverkehrsanteil am Gesamtverkehr soll bis 2030 bayernweit 25 Prozent betragen
  • Der Sanierungsstau bei der Rad- und Fußverkehrsinfrastruktur wird behoben und bei allen Baumaßnahmen und Sanierungen wird eine bedarfsgerechte, sichere und möglichst kreuzungsfreie Radverkehrsführung geplant, die auch die Bedürfnisse jenseits des „normalen“ Zweirads berücksichtigt, wie z.B. von Familien mit Lastenrädern oder Kinderanhängern oder von Menschen mit Spezialrädern für körperliche Einschränkungen
  • Das Ziel der „Vision Zero“ (= keine Verkehrstoten mehr) wird ernsthaft verfolgt. Oberste Priorität müssen hierfür die Schwächeren im Verkehr haben – z. B. durch Tempobeschränkungen und klar vom KFZ-Verkehr getrennte Fuß- und Radwegführung
  • Der umweltfreundliche Verkehr wird vorrangig ausgebaut und lässt sich gut kombinieren – auch auf dem Land (Verbesserung der Abstellanlagen, Radinfrastruktur und Radmitnahme)
  • Die seit vielen Jahren versprochenen kreuzungsfreien Überland-Radwege (sog. Radschnellverbindungen) müssen endlich Realität werden – nicht nur auf dem Papier
  • Flächenversiegelung für den Verkehr wird sorgfältig abgewogen

Das Bündnis „Radentscheid Bayern“ wurde vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) Bayern, vom bayerischen Landesverband des VerkehrsClubDeutschland (VCD) und den 11 kommunalen bayerischen Radentscheiden (Augsburg, Bamberg, Bayreuth, Erlangen, Freising, München, Nürnberg, Neu-Ulm, Regensburg, Rosenheim, Würzburg) gegründet. Unterstützt wird der Radentscheid Bayern vom BUND Naturschutz (BN) und fünf bayerischen Landesverbänden politischer Parteien (Bündnis 90/Die Grünen, SPD, ÖDP, DIE LINKE, Volt) Ziel ist ein Radgesetz für Bayern, das die Staatsregierung und Kommunen verpflichtet, umweltfreundliche Mobilität praktisch umzusetzen.

Statements von Vertreter*innen des Radentscheid Bayern

„An weit über der Hälfte der Staats- und Bundestraßen gibt es keinerlei Radwege. Hier hat man meist nur die Wahl zwischen holprigen Feldwegen oder gefährlichem Radeln auf der Landstraße, wo man mit sehr hohen Geschwindigkeiten und wenig Abstand von schweren KFZ überholt wird. Radmitnahme in Bus und Bahn ist oft nicht möglich, teuer und nicht garantiert. Bayern braucht deshalb ein Radgesetz, das Zuständigkeiten, Ressourcen und Standards regelt. Berlin und NRW haben bereits Radgesetze und kommen seither besser voran.“ Bernadette Felsch, Beauftragte des Volksbegehrens Radentscheid Bayern

„Nachdem die Radgesetz-Entwürfe der SPD und der Grünen im Landtag abgelehnt worden sind, hat sich das starke und breite Bündnis für den Radentscheid Bayern rasch gefunden. Uns eint das Ziel, gemeinsam den Freistaat zu einer zukunftsgerichteten Mobilitätspolitik zu bringen!“ Prof. Dr. Andreas Kagermeier, stellvertretender Beauftragter des Radentscheids Bayern

„Sicherheit im Straßenverkehr ist eines der wichtigsten Bestandteile des von uns geforderten und dringend benötigten Radgesetzes für Bayern. Unser klares Ziel ist es daher, die „Vision Zero“, also die Zielvorgabe, dass kein Mensch im Straßenverkehr mehr getötet oder schwer verletzt wird, gesetzlich zu verankern.“ Andreas Schuster, BayernSPD und Leiter der Mobilitätsabteilung von Green City e.V.

 

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