16.09.2016, 18:00 Uhr
münchner zukunftssalon, oekom e.V., Waltherstr. 29. Rgb., 2. Stock, 80337 München
Unsere Natur ist in Bewegung. Viele Arten werden rar oder verschwinden. Lerchen singen nicht mehr; der Wiedehopf hat sich verabschiedet. Andere, fremde Arten kommen. Sie machen sich breit, werden invasiv und bereiten Probleme. Warum haben Drüsiges Springkraut, Riesenbärenklau und andere Arten solchen Erfolg? Sind die „Fremden“ den „Einheimischen“ per se überlegen oder könnte ihre Ausbreitung auch an unserer Art der Landwirtschaft liegen? Was ist zu tun? Bekämpfen? Gewähren lassen?
Der bekannte Biologie und Ökologe Prof. Dr. Josef H. Reichholf fordert in seinem Vortrag eine Wende im Naturschutz und einen radikalen Wandel in der Landwirtschaft. „Wenn wir eine andere, eine vielfältigere Natur haben wollen, in der die Mehrzahl der uns vertrauten ‚heimischen Arten’ weiterhin überlebt, müssen wir die Landnutzung ändern. Die Bekämpfung ‚der Fremden’ ist keine Lösung; sie lenkt nur von den wirklichen Problemen ab.“
Reichholf ist Honorarprofessor für Ökologie und Naturschutz an der TU München und war bis 2010 Leiter der Sektion Ornithologie der Zoologischen Staatssammlung München. Er ist Autor zahlreicher Bücher über Natur und Naturschutz, Ökologie, Evolution, Klima- und Umweltschutz. 2005 wurde er mit der Treviranus-Medaille des Verbands deutscher Biologen ausgezeichnet. 2007 erhielt er den Siegmund-Freud-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung für seine allgemeinverständlichen Beiträge zur Ökologie.
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