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Saubere Luft in München – und anderswo

06.03.2018, 19:00 Uhr
Orange Bar, Green City Energy AG, Zirkus-Krone-Str. 10, 80335 München

20171126_1. Münchner Luftsymposium_Andreas Schuster und Jürgen Resch

Luftverschmutzung ist eines der größten Umweltprobleme unserer Zeit. Im Oktober 2017 veröffentlichte die EU-Kommission die Zahl der jährlichen Todesfälle durch Stickstoffdioxid: Mit 12.860 vorzeitigen Todesfällen sterben durch dieses Abgasgift – statistisch gesehen – jährlich viermal so viele Menschen wie durch Verkehrsunfälle. Der Verursacher ist längst bekannt: Der motorisierte Autoverkehr. Moderne Dieselmotoren erzeugen durch die höher Verdichtung und Verbrennungstemperatur mehr Stickoxide als 25 Jahre alte Euro-1-Diesel-Pkw. Jürgen Resch von der Deutschen Umwelthilfe (DUH) fordert daher, die Automobilindustrie zur Verantwortung zu ziehen – durch Klagen und Fahrverbote. Am 6. März spricht er in der orange bar über seinen langjährigen Einsatz für saubere Luft. Wortgewandt wird der Abend durch Poetry Slamer Julius Althoetmar eröffnet. Der 17-jährige begeisterte vor Kurzem mit seinem Text zur Energiewende bei den Münchner Hochschultagen und war bereits Teilnehmer der deutschsprachigen Meisterschaften im Poetry Slam.

München führt Negativliste deutscher Städte an

Die Bundesregierung versäumt es – seit vielen Jahren und in bester Kenntnis der (technischen, ökologischen und gesundheitlichen) Zusammenhänge –, die deutschen Autohersteller in die Pflicht zu nehmen und wirkungsvolle technische Nachrüstungen anzuordnen; ja, auf europäischer Ebene verhindert sie  beständig schärfere Grenzwerte und Messverfahren. Im Gegenteil, auch strafrechtlich relevante Betrügereien der Chefs der Autokonzerne – siehe USA – werden durch Wegschauen von Aufsichtsbehörden und Politik belohnt.

Ausgerechnet München führt die Negativliste aller deutschen Städte mit Überschreitungen der Grenzwerte für Stickstoffdioxid an. An 260 Straßen im Stadtgebiet wird der Stockoxid-Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft regelmäßig überschritten – da hilft auch geschäftiges Aufstellen neuer Messröhrchen nichts. Grenzwerte, die seit dem 1. Januar 2010 gelten und damit (statistisch) rund 5.000 Münchner*innen das Leben gekostet haben!

Fahrverbote: Es geht nicht mehr um das „ob“, sondern um das „wie“!

Denn auch in München versagt die Politik: Eine dringend notwendige Verkehrswende zur deutlichen Reduktion des Autoverkehrs in der Stadt wird bis heute verhindert. Nun bleiben nur noch Fahrverbote, um die gesetzlichen Grenzwerte schnellstmöglich einzuhalten. Diese umzusetzen verweigert sich die Bayerische Staatsregierung – und wurde dafür rechtskräftig zur Zahlung von Zwangsgeldern verurteilt.

Wenige Tage vor unserer Veranstaltung, am 22. Februar 2018, wird das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig abschließend über die diversen Klagen in Sachen „Fahrtverbote in Städten“ geurteilt haben. Wir werden also hochaktuell informieren können. Unsere Prognose: Es geht nicht mehr um das „OB“, sondern nur noch um das „WIE“!

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und ihr Geschäftsführer Jürgen Resch haben trotz massivster Gegenwehr (bis hin zu Daten-Einbruch und persönlicher Bedrohung) durch jahrelange Rechtsverfahren – ohne eine einzige Klage verloren zu haben! – den Stein für Luftreinhaltung in Deutschland ins Rollen gebracht.

zum Bürgerbegehren „Sauba sog i“

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