Pressemitteilung

München, den 16. April 2015

Radspur auf der Rosenheimer Straße –Rückenwind für die Verbände durch die Münchner BürgerInnen

Die Münchner Umwelt- und Verkehrsverbände sowie die Stadtratsfraktion der GRÜNEN laden zur Diskussion über die Zukunft der Rosenheimer Straße. Die sehr gut besuchte Veranstaltung bestärkt die Akteure in ihrer Forderung nach einer sicheren, grünen und fairen Lösung für die Rosenheimer Straße.

Der Saal ist bis auf den letzten Platz gefüllt, für NachzüglerInnen müssen weitere Stühle organisiert werden. Die Diskussionsveranstaltung der Münchner Umwelt- und Verkehrsverbände sowie der Stadtratsfraktion der GRÜNEN stößt auf breites Interesse bei den Münchner*innen. Die Referenten stellen die Varianten der Stadtverwaltung, der großen Koalition sowie Alternativrouten zur Rosenheimer Straße vor. Im Mittelpunkt steht dabei das Motto „Die Sicherheit der Radfahrer ist nicht verhandelbar. Wir reden hier über Mindeststandards, nicht über Luxuslösungen für den Radverkehr“, mit dem Martin Hänsel vom BUND Naturschutz die Position der Verbände unterstreicht.

Nach der Vorstellung der Varianten ist sich das Publikum einig, dass nur die von den Expert*innen der Stadtverwaltung geprüfte und befürwortete Variante des Ingenieurbüros Kaulen die Sicherheit der RadfahrerInnen gewährleisten kann. Hierbei steht dem motorisierten Individualverkehr pro Fahrtrichtung eine überbreite Spur zur Verfügung. Die RadfahrerInnen bekommen einen angemessen Radstreifen von zwei Metern. Zusätzlich sind sie vor parkenden Autos durch einen Schutzstreifen abgesichert. Wichtig ist den Münchner*innen auch die Signalwirkung der Rosenheimer Straße. So wollen sie eine Verkehrsplanung, die vor allem den Fuß- und Radverkehr und nicht den Autoverkehr fördert. „Warum muss man es den Autofahrern an einer Stelle, die bestens mit dem öffentlichen Nahverkehr erschlossen ist, so bequem machen“, fragt ein Teilnehmer. Die Anwesenden sind damit auf einer Linie mit den Ergebnissen der Umweltbewusstseinsstudie 2014 des Umweltbundesamtes. Diese zeigt, dass 82 Prozent der Deutschen die Abkehr von der auf den Autoverkehr ausgerichteten Städteplanung und einen stärkeren Fokus auf Fuß- und Fahrradwege sowie den öffentlichen Nahverkehr fordern. „Dieser Entwicklung muss mit einer entsprechenden Planung in der Rosenheimer Straße Rechnung getragen werden“, bekräftigt Paul Bickelbacher, Stadtrat der GRÜNEN.

Die anwesenden Münchner*innen sind sich mit den Verbänden und der Stadtratsfraktion der GRÜNEN einig, auch mit Aktionen für den sicheren Umbau der Rosenheimer Straße zu kämpfen. Sie akzeptieren keine teure Lösung, die eine hohe Gefährdung der Radler, eine Verschlechterungen für den Fußverkehr und das Fällen der Bäume mit sich bringt.

Im Laufe der Diskussion werden auch Vorschläge entwickelt. So macht sich ein Teilnehmer für einen Testbetrieb stark: „Die Politiker sollten mehr Mut beweisen und die Variante der Stadtverwaltung durch Markierungen für einige Monate ausprobieren. So könnte man auch die Auswirkungen auf den Verkehr untersuchen, anstatt Jahrzehnte darüber zu diskutieren.“ Eine Teilnehmerin bringt einen pragmatischen Vorschlag ein: „Warum kann man nicht Tempo 30 in der Rosenheimer Straße anordnen und überwachen, zum Beispiel mit einer fest installierten Messanlage? So könnten die RadfahrerInnen im Verkehr mitschwimmen und man würde sich die kostenintensiven Umbaumaßnahmen sparen.“

Vorgestellt wird auch der von der SPD eingebrachte Vergleich der Rosenheimer Straße mit der Situation in der Kapuzinerstraße. Jedoch kann es hier nicht zu gefährlichen Kollisionen zwischen RadfahrerInnen und sich öffnenden Autotüren legal parkender Fahrzeuge kommen, da in der Kapuzinerstraße, anders als in der Rosenheimer Straße, keine Parkplätze existieren. Auch mussten dort keine Bäume gefällt werden – eine Tatsache, die vor allem die Umweltverbände in der Rosenheimer Straße kritisch sehen. „Daher darf ein Kompromiss für den westlichen Abschnitt der Kapuzinerstraße nicht als Blaupause für eine nachhaltige und zukunftsfähige Stadt- und Verkehrsplanung dienen“, sagt Andreas Schuster von der Umweltorganisation Green City e.V. „In der Rosenheimer Straße liegt eine von städtischen und extern beauftragten Fachstellen geprüfte Planung vor, welche eine Gesamtabwägung aller Interessen ist. Auch die der Autofahrer“, erklärt Andreas Groh vom ADFC München.

Weitere AnsprechpartnerInnen:
Paul Bickelbacher, Stadtrat, Bündnis 90/Die Grünen
E-Mail: paul.bickelbacher@t-online.de, Tel. (089) 76 70 26 13

Andreas Groh, ADFC Kreisverband München
E-Mail: andreas.groh@adfc-muenchen.de

Martin Hänsel, stellvertretender Geschäftsführer BUND Naturschutz Kreisgruppe München
E-Mail: martin.haensel@bn-muenchen.de, Tel. (089) 51 56 76 76

Mehr Informationen sowie ein Pressefoto finden Sie unter www.adfc-muenchen.de.


Auszeichnung_Logo_UN-Dekade-2014Über Green City e.V.

Green City e.V. ist seit 1990 als Umweltorganisation für ein grüneres München aktiv. 20 Mitarbeiter*innen setzen sich zusammen mit rund 1.000 Ehrenamtlichen und Mitgliedern für stadtverträgliche Mobilität, verantwortungsvollen Umgang mit Energie, nachhaltige Stadtgestaltung, und Umweltbildung für alle Altersgruppen ein. 150 Projekte und Veranstaltungen pro Jahr bieten Umweltschutz zum Anfassen und Mitmachen. Weitere Informationen unter www.greencity.de.

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