Bildquelle: Nord Süd Forum München e.V.
Partizipatives Projekt zu Klimagerechtigkeit
Echt jetzt? Gerecht jetzt!
Der Klimawandel geht uns alle an und seine Auswirkungen betreffen uns gleichermaßen – ist das wirklich so? Starkregenereignisse im Wechsel mit Dürreperioden und Hitzewellen sind inzwischen Phänomene, die auch in unseren Breiten auftreten. Dennoch ist der Globale Süden weitaus stärker von der Klimakrise betroffen.
Gerade die junge Generation steht vor gewaltigen Herausforderungen und einer unsicheren Zukunft. Umweltbewegungen erlebten in den letzten Jahren einen enormen Zulauf junger Menschen. Mit Fridays for Future entstand erstmals ein Engagement, das ursprünglich rein von Schüler*innen ausging. Das ist notwendig, gut und unterstützenswert. Aber über 43% der Demonstrierenden entstammen der oberen Mittelschicht. Sie kommen in der Regel aus einem privilegierten Milieu, sind weiß und haben gute Zugänge zu Bildung.
Menschen mit einer Migrationsbiographie sind im Vergleich zur Gesamtbevölkerung in diesen Bewegungen unterrepräsentiert. Das liegt weder an einem mangelnden Interesse, noch an einer fehlenden Bereitschaft für die wichtige Sache. Es ist vielmehr so, dass Menschen mit Migrationsbiographie meist nicht über die gleichen Bildungschancen verfügen. Zudem erfahren sie immer noch diskriminierendes und ausgrenzendes Verhalten.
Gerade die Debatte um Klimagerechtigkeit zeigt, dass vorwiegend Menschen mit Migrationsbiographie, aus prekären Milieus und im globalen Süden die Auswirkungen des Klimawandels jedoch stärker zu spüren bekommen – und auch in Zukunft bekommen werden. Und dass, obwohl sie am wenigsten zum Klimawandel beigetragen haben. Ist das gerecht?