Allgemein 18. Januar 2021

Streusalz: Auswirkungen auf die Umwelt und Alternativen

Trittsicherheit durch Streusalz? Das Bayerische Landesamt für Umwelt warnt vor der Verwendung von Streusalz zum Abtauen von Schnee und Eis auf Gehwegen und Straßen.

In München sind Grundstückseigentümer*innen oder Besitzer*innen von Wohnanlagen verpflichtet, Gehwege von Schnee und Eis zu befreien. Das gilt vor allem für Grundstücke außerhalb des Vollanschlussgebietes, also außerhalb des Mittleren Rings. Verboten ist dabei allerdings der Einsatz von Streusalz.

Das hat einen guten Grund: Streusalz ist giftig für Pflanzen und Bodenlebewesen. Auch Autos, Brücken und Asphalt leiden unter Kontakt mit Salz. Entlang von Straßen, bei denen besonders viel Streusalz zum Einsatz kommt (beispielsweise Autobahnen) sind die negativen Effekte auf Flora und Fauna am deutlichsten erkennbar. Besonders schädlich für Pflanzen ist der am Straßenrand deponierte Schnee. Durch diesen gelangen Bäume in Kontakt mit überdurchschnittlich viel Salz. Bei direktem Kontakt, kann Salz durch die äußere Zellschicht der Pflanzen aufgenommen werden und zu Verbrennungen und Austrocknung führen. Blätter und Nadeln verfärben sich braun. Kommt die Pflanze nicht in direkten Kontakt mit Salz, so kann auch das Eindringen der Salze in den Boden zu Schäden am Baum führen. Durch Streusalzeintrag verdichtet sich der Boden und ist nicht mehr so luft- und wasserdurchlässig. Der hohe Salzgehalt erschwert außerdem die Aufnahme von wichtigen Nährstoffe. Pflanzen benötigen bei hohem Salzgehalt im Boden ein Vielfaches mehr an Energie, um  Nährstoffe aufzunehmen. Streusalz verursacht also Defizite und Trockenstress bei Bäumen, Hecken und anderen Pflanzen. Andere Auswirkungen auf Bäume sind unter anderem reduziertes Wachstum, erhöhte Anfälligkeit für Krankheiten und braune Blätter.

Das Salz reichert sich über die Jahre im Boden an und wird auch in Regenreichen Jahren kaum ausgewaschen. Böden und Pflanzen werden dauerhaft geschädigt. Grundwasser leidet und Tiere können Entzündungen an Pfoten davontragen.

Welche Alternativen gibt es bei Glätte?

Es ist vorteilhafter, Streumittel zu verwenden, die das Eis nicht schmelzen lassen, sondern stattdessen die Griffigkeit erhöhen. Sand, Kies oder Splitt sind geeignete Optionen. Aber auch das in Maßen! Diese sollten nämlich wieder eingesammelt werden um die Umwelt nicht zu belasten. „Wir plädieren dafür, beim Kauf von Streumitteln auf das Kleingedruckte und den „Blauen Engel“ zu achten. Giftige Substanzen wie Arsen, Blei oder Quecksilber sind keine guten Alternativen zum Salz“, sagt unser ehemaliger Geschäftsführer Martin Glöckner. Ein weiterer Tipp: Räumt man früh genug, tritt sich der Schnee nicht fest und die Rutschpartie wird vorzeitig vermieden.

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