Mit unseren Projekten des Integrativen Mobilitätszentrums (IMZ) bringen wir Mobilitätsbildung zu Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen Herausforderungen haben, Fuß- und Radwege oder den öffentlichen Nahverkehr zu nutzen. Dazu gehören u.a. Kinder, Jugendliche, ältere Menschen, Menschen mit Behinderungen und einkommensarme Familien sowie Personen mit internationaler Biografie. Wir bringen nachhaltige Mobilität mit verschiedenen Bildungsformaten wie Workshops, Rallyes, Schulungen oder Mitmachaktionen an Schulen, in Einrichtungen wie Alten- und Servicezentren oder Nachbarschaftstreffs, zu Pädagog*innen sowie auf Festivals und Aktionstage.
Das alles mit einem Ziel: mehr Menschen für eine Mobilität zu begeistern, die umweltfreundlich, sozial gerecht und gesundheitsfördernd ist.
Die Erfahrungen aus unserer Arbeit im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) zeigen immer wieder: Bildungsformate sind dann besonders wirksam, wenn vielfältige Perspektiven aufeinandertreffen, wenn attraktive Tätigkeiten leicht zugänglich sind und spannende und relevante Themen mit den Menschen, die betroffen sind diskutiert und bearbeitet werden können.
Zusammen mit Einrichtungen, die Expert*innen sind für ihre Zielgruppen, haben wir dieses Jahr eine Reihe von neuen Formaten entwickelt statt fertige Module anzubieten – und das über Grenzen von Bildungsbereichen hinweg.
Über die etablierte Zusammenarbeit im Rahmen des KinderKulturSommers oder Schulkooperationen wie bei Radeln for Future oder neuen Workshopkonzepten für Grundschüler*innen hinaus bleiben uns im Rückblick auf dieses Projektjahr besonders diese Projekte im Kopf:
Bei Straße.Oase von und mit Culture Clouds gestalten Kinder (e. mit und ohne Behinderung) mit ihren Eltern den öffentlichen Straßenraum für drei Tage kreativ um: mit viel Farbe, Bauten aus Bambusstangen, Tüchern und Kartons, Liegestühlen und Sonnenschirmen erschaffen sie eine bunte Oase. Der graue Straßenbelag wird zur Kunstfläche – Autos, Lärm und Abgase werden ausgesperrt. Die Message: der öffentliche Raum gehört auch uns! Wir haben das Angebot an zwei Standorten mit kleinen Mobilitätsbildungs-Häppchen ergänzt, wie unserem Chaos-Quiz, einem neu ausgearbeiteten Mobilitäts-Wertespiel und Anregungen, wie Familien nachhaltig die Münchner Umgebung entdecken können.
Gemeinsam mit dem Team des Nachbarschaftstreffs haben wir Fahrradkultur künstlerisch in die Blumenau gebracht. Gemeinsam mit Kindergarten- und Schulkindern aus dem Viertel entstanden in drei Workshops Kunstwerke im Stil von Andy Warhol rund um das Thema Fahrrad – beim Malen und Gestalten war Zeit für Gespräche, wie das Fahrrad Kindern im Alltag Spaß an Bewegung bringt und die Freiheit und Selbstständigkeit erhöhen kann. Die gesammelten Werke wurden im September bei einer kleinen feierlichen Vernissage mit Rahmenprogramm öffentlich vorgestellt.
Geflüchtete und junge Menschen mit internationaler Biografie bringen neue Sichtweisen und ihre kulturellen Hintergründe in Bildungsformate ein – wenn diese ihnen entsprechend Raum geben. Gemeinsam mit Schlau – Trägerkreis Junge Flüchtlinge e.V. und einem Schulprojekt der Münchener Volkshochschule für junge Zuwanderer*innen und Jugendliche mit Fluchterfahrung brachten wir nachhaltige Mobilität auf die Agenda. Angepasst an sprachliche Fähigkeiten und Vorwissen unterstützten wir in enger Zusammenarbeit mit dem pädagogischen Personal vor Ort mit Angeboten und Impulsen rund um Öffentliche Verkehrsmittel, andere Mobilitätsformen und Stadtgestaltung: So lernten die jungen Erwachsenen Apps kennen, die hilfreich für die ÖPNV-Planung sind und probierten die Anwendung gleich bei einer Rallye aus. Eine andere Klasse setzte sich an 6 Projekttagen intensiv mit Mobilität und Stadtgestaltung in München auseinander: Zuerst wurden die Bedürfnisse verschiedener Menschen an den öffentlichen Raum erforscht und eine Begehung gemacht. Aus den Erkenntnissen entstanden selbst gestaltete Straßenzüge – aus Tetra Paks, Joghurtbechern und anderem Upcycling-Material. Highlight war ein Roboter, der programmiert wurde und zum Abschluss durch die selbst gebauten Stadtviertel fuhr.
Kontakt