Die Klimakrise ist schon lange kein fernes Phänomen mehr, das irgendwann irgendwo in der Zukunft stattfinden wird. Ganz im Gegenteil: Kein anderer Kontinent erwärmt sich derzeit schneller als Europa. Mit langanhaltenden Dürreperioden und Starkregenereignissen bekommen wir dies zunehmend zu spüren. Doch es gibt Maßnahmen, die insbesondere in Städten sofort ergriffen werden können.
Die Klimakrise ist längst keine abstrakte Bedrohung mehr, sondern zeigt sich weltweit in Form von Extremwetterereignissen, die Menschenleben fordern und enorme wirtschaftliche Schäden verursachen. Und neue Forschungsergebnisse zeigen: Europa ist besonders betroffen.
Der Klima-Risiko-Index (CRI) misst, wie stark ein Land von Extremwetterereignissen betroffen ist. Er berücksichtigt unter anderem die Anzahl der Todesopfer, verletzter und obdachloser Menschen sowie wirtschaftliche Schäden durch zerstörte Infrastruktur oder Ernteausfälle [1, 2]. Der Index analysiert einen Zeitraum von 30 Jahren und bezieht Ereignisse wie Hitzewellen, Überschwemmungen, Dürren, Stürme und Waldbrände ein.
Ein Blick auf die Rangliste des Klima-Risiko-Index 2022 zeigt: Die Hälfte der zehn am stärksten betroffenen Länder liegt in Europa. Deutschland belegt dabei Rang 17 von 171 – unter anderem aufgrund der extremen Hitzewellen in den Jahren 2003, 2018 und 2022 sowie der verheerenden Überschwemmung im Ahrtal im Jahr 2021 [1].
Die zehn am meisten von den Folgen der Klimakrise betroffenen Länder nach CRI [1]
Die zehn am meisten von den Folgen der Klimakrise betroffenen Länder in Europa nach CRI [1]
Kein anderer Kontinent erwärmt sich derzeit schneller: In den letzten 30 Jahren stiegen die Temperaturen in Europa mehr als doppelt so stark wie im globalen Durchschnitt [8]. Die höheren Temperaturen sind vermutlich eine Folge veränderter Wettermuster. Besonders häufig treten südwestliche Hochdrucklagen auf, bei denen warme Luft aus dem Atlantik über längere Zeiträume nach Europa strömt. Diese Wetterphänomene, die früher vor allem im Sommer Hitze brachten, treten inzwischen bereits ab Februar auf.
Das Jahr 2022 war zudem das heißeste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen [3]. Karten und Szenarioanalysen der Europäischen Umweltagentur verdeutlichen die regionalen Unterschiede: In Deutschland sind sowohl Starkregen und Überflutungen vermehrt zu erwarten [4]. In der von den Meeren entfernterem Binnenland im Osten und Südosten Deutschlands kann auch mit Dürre und Schädlingsbefall gerechnet werden. Südeuropäische Länder wie Spanien, Italien und Griechenland leiden besonders unter extremen Hitzewellen. [1]. Langfristige Klimasimulationen prognostizieren eine Fortsetzung dieser Trends: Nordeuropa muss sich auf mehr Niederschläge einstellen, während es in Südeuropa zunehmend trockener wird [3].
Trotz dieser alarmierenden Zahlen ist zu betonen, dass Länder wie Pakistan mit einem CRI-Score von 54 noch weitaus stärker betroffen sind als europäische Staaten [1]. Italien, das Land in Europa, das am stärksten betroffen ist, erreicht im Vergleich dazu „nur“ einen Score von 30 – Deutschland liegt bei knapp 11.
Urbane Räume sind nicht nur für den Großteil der Treibhausgasemissionen verantwortlich, sondern auch besonders verwundbar gegenüber Extremwetterereignissen wie Hitzewellen und Überschwemmungen [4]. Ohne gezielte Anpassungen drohen erhebliche wirtschaftliche und soziale Schäden. Deshalb setzen immer mehr europäische Städte auf umfassende Anpassungsstrategien: Begrünte Flächen nach dem Schwammstadt-Prinzip, verbesserte Wasserinfrastruktur, hitzeangepasste Stadtplanung und Schutzmaßnahmen für besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen [4, 7]. Eine Umfrage der Europäischen Investitionsbank ergab, dass 56 % der EU-Städte in den kommenden Jahren mehr in Klimaschutz und Anpassung investieren wollen [7].
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[1] L. Adil, D. Eckstein, V. Künzel, and L. Schäfer, „Climate Risk Index 2025“ Feb. 2025. (accessed: May 23 2025).
[2] J. Schreiber, „Klima-Risiko-Index 2025: Welche Länder den höchsten Preis bezahlen“ tagesschau.de, 12 Feb., 2025. (accessed: May 23 2025).
[3] Statista Research Department, Klimakrise in Europa: Hitzewellen und Dürren (accessed: May 23 2025).
[4] European Environment Agency, Key findings – Climate change, impacts and vulnerability in Europe 2016. (accessed: May 23 2025).
[5] J. M. McGlasson, „SIXTH ASSESSMENT REPORT: Regional fact sheet – Europe“ (accessed: May 23 2025).
[6] European Investment Bank, „Klimalösungen: Die Stadt als Schwamm“ European Investment Bank, 01 Oct., 2019. (accessed: May 23 2025).
[7] CoR News, Städte in ganz Europa wollen Klimaschutz und soziale Infrastruktur stärken, wie eine Umfrage der EIB zeigt, (accessed: May 23 2025).
[8] Leiter, Chrsitine, „Heiß, heißer, Europa: Warum erhitzt sich unser Kontinent schneller als der Rest der Welt?„, Stern, 06. April 2024, (accessed: May 27 2025).